Ärzte nähen Arme einer Französin nach Zugunglück wieder an
GRENOBLE - Einem französischen Operationsteam ist es gelungen, einer 30-jährigen Frau ihre beiden Arme wieder anzunähen, die sie bei einem Zugunglück verloren hatte.
 Wie der Chirurg Michael Bouyer von der Universitätsklinik Grenoble am Freitag mitteilte, können die Muskeln der Frau nicht vollständig reaktiviert werden. Einige Bewegungen, besonders der Hände, blieben deshalb schwierig. Doch es werde besser sein als mit einer Prothese.
Wie der Chirurg Michael Bouyer von der Universitätsklinik Grenoble am Freitag mitteilte, können die Muskeln der Frau nicht vollständig reaktiviert werden. Einige Bewegungen, besonders der Hände, blieben deshalb schwierig. Doch es werde besser sein als mit einer Prothese.
Die Frau war am 14. August im Bahnhof von Chambéry, rund 50 Kilometer nördlich von Grenoble, auf die Gleise gefallen, als der Zug losfuhr, in den sie einsteigen wollte. Eingequetscht zwischen Zug und Bahnsteig, wurden ihr beide Arme abgerissen. Geistesgegenwärtige Helfer sorgten dafür, dass die abgetrennten Gliedmassen in eisgekühltem sterilen Material aufbewahrt und zusammen mit der Patientin schnell in die Klinik gebracht wurden.
Etwa zwei Stunden nach dem Unfall erfolgte die Operation, bei der zwei Teams in jeweils vier Stunden je einen Arm annähten. Laut Bouyer geht es der zunächst stark traumatisierten Patientin mittlerweile besser. Nach ihrer Genesung werde sie zwischen anderthalb und zwei Jahren Physiotherapie benötigen, um ihre Gliedmassen bewegen zu können.
Die weltweit erste Transplantation von zwei kompletten Armen war 2008 am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TU) München gelungen. Der Patient war ein 54-jähriger Landwirt, dem sechs Jahre zuvor bei einem Arbeitsunfall beide Arme abgerissen worden waren. Später glückten ähnliche Operationen auch in China und in Indien.
25.08.2017 - SDA